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03. August - Tag 29 Ruhetag in Hornburg

Autor: Eckhard 05.08.2015
grenzpate.de - 04. August - Tag 29
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Was kann ich über diesen Tag schon groß berichten? Er war nicht anstrengend, dramatisch oder schwer, er war für mich aber besonders. Besonders leicht, schön und angenehm. Gerade dies bringt in mir aber ein schlechtes Gewissen oder Gefühl hervor, dass ich nicht gerne fühle. Ein altes bekanntes Gefühl, dass ich nicht richtig beschreiben kann. Es hat etwas von Scham, dass ich an diesem Tag nichts Produktives getan habe.
Und das ohne eine gute Begründung wie Krankheit oder Verletzung. Ich nehme mir den Tag einfach frei und genieße ihn. Einfach so. Das erzeugt in mir Stress und schlechtes Gewissen.

Hatte ich mir nicht vorgenommen einen besonders harten Weg zu gehen, der mir eure Bewunderung und Anerkennung bringt? Der mir von außen das gibt, was ich mir selber vielleicht nicht zu gestehe?

Wenn ich ehrlich bin, habe ich Angst davor, dass mir Andere meine Entscheidung übel nehmen oder es schlecht finden. Ich habe doch ein Commitment gegeben, an dem ich normalerweise festhalte, auch wenn mein Herz leise "Nein" sagt. Und nun ändere ich meinen Plan und tue, was mir mein Gefühl sagt. Einfach so und ohne euch um Zustimmung zu fragen. Vielleicht gibt es sogar Gegenwind und Kritik. Ich weiß nicht, ob du das Gefühl kennst, für mich ist es eine echte Begrenzung.

Also, ich genieße den heutigen Tag und setze wieder eigenes Geld ein. Und es eröffnet mir neue Erfahrungen und Möglichkeiten. Ich habe neue Energie und Aufmerksamkeit für diese Lebensfragen. Vielleicht muss man nicht hart für seinen Erfolg arbeiten, vielleicht muss man für sich nur herausfinden, was Erfolg ist.

Darüber mache ich mir Gedanken, wann bin ich erfolgreich? Vielleicht wenn ich das gleiche Leuchten in den Augen habe wie der Landwirt oder einige Menschen, die ich getroffen habe. Und es ist sicherlich nicht vom materiellen Reichtum abhängig, obwohl er auch gerne sein darf. Wow, was für Fragen und Gedanken auftauchen, wenn man aus dem alltäglichen Leben ausschert und ohne Ablenkung diese Gefühle und Fragen zulässt. Gut, dass es in meinem Rucksack keinen Fernseher gibt.

Und ich bin froh, dass ich noch genügend Tage und Kilometer habe um mich diesen Themen zu widmen.

Natürlich möchte ich euch auch mitteilen, was für schöne Begegnungen ich heute in Hornburg hatte. So habe ich bei der Fußpflegerin Siglinde Schulz eine kostenlose Behandlung meiner wunden Füße bekommen. Ich hatte Schmerzen am Nagel und sie hat mir noch kurzfristig einen Termin gegeben. Eine tolle und herzliche Frau, die mir damit meine weitere Reise sehr erleichtert.

In der hiesigen Apotheke haben sie mich Tape und Elektrolyte versorgt und in der Pension Reinhardt fühle ich mich sehr wohl. Diese Stadt ist mit den vielen Fachwerkhäusern sehr schön und hat sogar einige nette Lokale.
Und eine Kugel Eis kostet hier 80 Cent:-)

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